Warum drücken wir uns so oft vage aus? Warum können wir uns oft nicht festlegen? Warum fällt es uns schwer, klar zu sagen, was wir tun wollen – oder was unserer Meinung nach getan werden sollte? Warum scheuen wir uns davor, eine eindeutige Position zu beziehen? Solange wir im Konjunktiv bleiben, passiert nichts. Der Konjunktiv schafft keine Fakten.
Typische Aussagen klingen dann so:
- „Ich könnte … mal wieder anrufen.“
oder noch unentschlossener: „Man könnte … ja mal wieder anrufen.“ - „Ich sollte mal wieder Sport machen.“
- „Eigentlich könnte ich den Text heute noch fertigstellen.“
Doch wie oft folgt auf solche Sätze tatsächlich eine Handlung? Wahrscheinlich selten. Der Konjunktiv beruhigt meist nur unser schlechtes Gewissen – ohne dass wir wirklich aktiv werden. Vielleicht fehlt uns die Motivation. Vielleicht wollen wir uns nicht festlegen. Oder wir haben Angst zu scheitern.
Hinter dieser Unverbindlichkeit steckt häufig Unsicherheit oder mangelndes Selbstvertrauen. Es fühlt sich bequemer und vielleicht sogar sicherer an, vage zu bleiben. Denn wer sich klar äußert, macht sich angreifbar. Vielleicht zweifeln wir an unserer Vorbereitung oder trauen unserer eigenen Einschätzung nicht.
Ich selbst ertappe mich auch manchmal dabei, wie sich ein „würde“, „sollte“ oder „könnte“ in meine Gedanken schleicht. Doch ich merke es immer schneller – und formuliere bewusst um, denn das Handeln folgt dem Denken und schafft somit Fakten.